Samsung Galaxy S9: Test, Preis, Daten, Release

Ich stelle dir das neue Samsung Galaxy S9 vor, um euch zu helfen eine Entscheidung zu finden, ob ihr es kaufen sollt oder nicht.

Fazit

Das Samsung Galaxy S9 ist sehr elegang und trotz riesigem, superscharfen und extrem kontrastreichen Bildschirm sehr handlich. Optisch ähnelt das Galaxy S9 dem Vorgänger, aber Samsung hat an mehreren Stellen nachgeschärft: So wurde die Ausdauer verbessert. Die Kamera hat eine gleich gute qualität wie im Galaxy S9 Plus.

  • Günstigster Preis im Internet liegt bei 779,00 Euro.
Pro
  • Gutes Display
  • Gute Ausdauer
  • Handliches, schönes Design
  • Gute Kamera mit guter Zeitlupe
  • Praxistaugliche Gesichtserkennung
    • Wassergeschützt nach IP68
    • Kräftige Stereo-Lautsprecher
    • Kabelloses (Schnell-)Laden
Contra
  • Rutschige Oberfläche
  • Empfindliches Glasgehäuse
Durchschnittsnote: 1,8 (Gut)

 

Erster Eindruck

Geschwungene Linien, abgerundetes Glasgehäuse. Das Design der Galaxy-S-Klasse ist nach wie vor eine Wucht. Von vorn ist allerdings kein Unterschied zum Vorgänger S8 zu erkennen. Nur auf den genauen Blick sieht man, dass der Rahmen jetzt in derselben Farbe der Gehäuserückseite gehalten ist. Dass der Displayrand oben und unten noch schmaler als beim S8 ausfällt, erkennt das bloße Auge nicht. Die auffälligste Änderung stellt die Variante in Lila dar. Daneben gibt es das S9 in Deutschland in Metallic-Blau (Coral Blue) und Schwarz (Midnight Black).

 

Display

Der Galaxy S9 hat ein 5,8 Zoll mit 1440×2960 Pixeln, was sich dem Vorgänger nicht geändert hat. Samsung ist es gelungen, 20 Prozent mehr Helligkeit und 30 Prozent mehr Kontrast herauszuholen. Die Farbtreue ist unverändert gut. Bei rund 570 dpi muss man über Schärfe nicht lamentieren. Die ist da und zwar mehr als genug. Das S9 hat ein sehr gutes Display vorhanden.

 

Fingerabdrucksensor

Dreht man das S9 um, gibt es einen sichtbaren Unterschied zum Vorgänger: Der Fingerabdrucksensor, der manchen S8-Besitzer wegen seiner Platzierung weit oben neben der Kameralinse zu Problemen brachte, ist nach unten platziert und sitzt jetzt mittig unter der Kamera. So ist er besser erreichbar. Auch die Erkennung gelang beim Ausprobieren sehr schnell.

 

„Intelligent Scan“

Aktiviert man den „Intelligent Scan“, kombiniert das S9 die Gesichtserkennung über die Front-Kamera mit dem Iris-Scanner. Die Erkennung gelang bei direkter Draufsicht tatsächlich ähnlich schnell wie bei Apple. Obwohl die Brille beim Anlernen nicht akzeptiert wurde, klappte die spätere Identifikation auch mit Brille. Nur an einer Sonnenbrille biss sich der Intelligent Scan die Probleme aus, verlangte dann ein Entsperren per Code oder Fingerabdruck.

 

Kamera

Die wohl auffälligste technische Neuerung des Galaxy S9s ist die Kamera. Die Auflösung bleibt bei 12 Megapixeln. Es gibt die neue Dual-Kamera nur im S9 Plus! Bei Aufnahmen in einem abgedunkelten Raum umssten sich Galaxy S8 und S9 beweisen. Ergebnis: Das S9 lieferte hellere, schärfere, klarere Bilder mit weniger Rauschen. So besitzt die S9-Kamera eine besonders lichtstarke Blende. Erstmals bietet ein Smartphone eine variable Blende. Je nach Situation und Beleuchtung kann das S9 entweder mit der lichtstarken Blende f=1.5 oder der etwa für Farben besser geeigneten Blende von f=2.5 arbeiten. Zudem arbeitet die Kamera unter anderem wegen schnelleren Speichermodulen so flott, dass sie in einer Art Turbo-HDR-Modus in einem Rutsch zwölf Bilder praktisch gleichzeitig erstellen kann. Es verbesserte sich das S9 im Vergleich zum S8 von der Einzelnote 3,35 auf 2,80. Die Frontkamera ist nahezu unverändert gut.

 

Vorteile der Dual-Kamera im S9 Plus

Die Gesamtnote für die Fotoqualität liegt bei beiden S9 bei 2,37. Nicht wegzudiskutieren ist allerdings der Vorteil der zweiten Linse beim S9 Plus, die im Prinzip eine zweifache Vergrößerung ohne qualitative Einbußen ermöglicht. Eine optische Lösung ist der S9 Plus deutlich besser als ein Digital-Zoom, der eigentlich nur Pixel vergrößert und Kanten glättet. Die Messwerte bringen die Erkenntnis, das S9 unter Standard-Situationen ebenso gute Fotos macht wie das S9 Plus.

 

Videos

Merkliche Verbesserungen gab es bei der Videoqualität (1,72 statt 2,15) und der Tonqualität (1,70 statt 2,26). Fazit: Die Videoqualität wurde deutlich verbessert.

 

Zeitlupe

Beeindruckend war die neue Super-Zeitlupen-Funktion: Das Galaxy S9 nimmt hierbei Videos mit 960 Bildern pro Sekunde auf. Wie bei Sony ist die Länge der Aufnahmen auf 0,2 Sekunden begrenzt, aber bei Sony muss man die Zeitlupenaufnahme manuell starten, was das Erfassen von kurzen Bewegungen fast unmöglich macht. Das hat Samsung beim S9 besser gemacht: Man definiert vor Aufnahmebeginn einen Bildausschnitt im Sucherbild. Erst wenn das S9 dort eine Bewegung registriert, aktiviert es die Zeitlupe. So gelangen im Test beeindruckende Detail-Aufnahmen vom Platzen eines mit Wasser gefüllten Luftballons.

 

Neue Prozessoren

Die europäischen Modelle des S9 arbeiten mit Samsungs Exynos 9810-Prozessor – durch acht Kernen (4 x 2,7 GHz und 4 x 1,7 GHz) soll er gegenüber dem S8-Prozessor deutlich schneller sein. Der Arbeitsspeicher bleibt beim S9 bei 4 Gigabyte, beim S9 Plus ist er auf 6 GB gestiegen. Ausgestattet mit Android 8.0 Oreo reagierte das S9 sehr flüssig und schnell. Beim Starten von Apps war aber kein Unterschied zum S8 zu erkennen. Bei Benchmarks zeigt das S9 zwar, dass es etwas flotter ist. Wenn ein pdf-Dokument oder der Browser geöffnet wird, gab es keine nennenswerten Verbesserungen. Allerdings bringt der neue Chip von Haus aus schnelleres LTE (CAT18) von theoretisch bis zu 1.200 Mbps mit. In Deutschland sind derzeit maximal 500 Mbps nutzbar.

 

Akku

Das S9 ist von Haus aus schnellladefähig, auch kabellos. Die Kapazität bleibt bei 3.000 Milliamperestunden (mAh). Bei typischer Nutzung wurde der Akku um 30 Prozent mehr Laufzeit verbessert, über 12 anstatt über 9 Stunden. Die Standby-Zeit verlängerte sich von knapp 29 auf knapp 37 Stunden. Offenbar ist der neue Chipsatz merklich effizienter. Ein Seitenblick auf das S9 Plus zeigt, dass der S9 Plus noch mehr Ausdauer hat. Die 3.500 mAh im S9 Plus sorgen für eine Laufzeit von 13,5 Stunden und über 41 Stunden Standby.

 

Stereo-Raumklang

Zwei Lautsprecher von AKG (einer auf der Unterseite, der andere versteckt oben auf der Frontseite) sorgen für einen räumlicheren Klang. Beeindruckend war das vor allem bei der Wiedergabe von Videos mit Dolby-Atmos-Ton. Das S9 kann auch Videos mit normalem Ton mit einem simulierten Dolby-Atmos-Raumklang wiedergeben. Selbst beim Telefonieren und Freisprechen ist ein Fortschritt feststellbar. In der Theorie verbessert sich auch die Tonqualität an Bluetooth-Kopfhörern, denn Android 8 unterstützt die hochwertige Bluetooth-Klangübertragung per LDAC-Codec. Wer Kopfhörer lieber klassisch per Kabel nutzt, freut sich darüber, dass Samsung mit dem S9 der Headset-Klinkenbuchse treu bleibt.

 

Unterschiede vom S9 und S9 Plus

Galaxy S9

  • Display-Diagonale: 5,8 Zoll
  • Akku-Kapazität: 3.000 mAh
  • RAM: 4 GB
  • Abmessungen: 147,6×68,7×8,5 mm
  • Hauptkamera: 12MP

Galaxy S9 Plus

  • Display-Diagonale: 6,2 Zoll
  • Akku-Kapazität: 3.500 mAh
  • RAM: 6 GB
  • Abmessungen: 158,1×73,8×8,5 mm
  • Hauptkamera: Dual-Kamera mit 2×12 MP

 

AR Emoji

 

Inspiriert von Apples iPhone X und seinen Animojis bietet das S9 jetzt AR-Emojis. Aus der Kamera-App heraus erstellt man ein comicartiges Abbild des eigenen Gesichts als eine Art Avatar. Die Ähnlichkeit zum echten Gesicht ist aber abstrahiert, allenfalls in Gesichtsform und Nasenlänge zu sehen. Anschließend muss man ähnlich wie in PC-Spielen den Avatar anpassen, indem man etwa Haarfarbe oder Brille wählt. Dann versucht das S9, die Gesichtszüge beim Sprechen zu erkennen und erstellt so Animationen, die man im GIF-Format in beliebigen Apps versenden kann.

 

DeX Pad ersetzt die Maus

Im neuen günstigeren DeX Pad liegt das Smartphone flach, ist parallel zum PC-Modus weiter nutzbar. Zudem benötigt man offenbar nicht mal mehr Tastatur und Maus, sondern bloß einen Monitor.

 

Dual SIM als Standard

Im freien Handel soll das Galaxy S9 vorwiegend als Dual-SIM-Version erscheinen. Allerdings wird die zweite SIM-Karte dabei in denselben Schacht gelegt, in dem sonst die Speicherkarte Platz findet (Hybrid-Slot). Man muss sich also entscheiden: Dual SIM oder Speicher. Beim Provider wird das Galaxy S9 weiterhin meist als Version ohne Dual SIM verfügbar sein.

 

Preis, Verkaufsstart, Release

Die Standard-Variante mit 64 GB Speicher kostet 849 Euro, die Variante mit 256 GB Speicher wird zum Marktstart in Deutschland nicht verkauft. Wer den Megaspeicher braucht, muss zum Galaxy S9 Plus greifen. In Deutschland erscheint das S9 in Lila (Lilac Purple), Metallic-Blau (Coral Blue) und Schwarz (Midnight Black). Die reguläre Auslieferung beginnt am 16. März, also heute. Der Clou: Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von Anbietern, die das Galaxy S9 günstig in Verbindung mit Tarif anbieten.

 

Der übliche Preisverfall

Die gute Nachricht für alle, denen das S9 zu teuer ist: Erfahrungsgemäß fällt der Preis nach den ersten Monaten spürbar. Das S8 war Ende 2017 bereits für rund 500 Euro zu haben, der Handel hat also innerhalb eines Jahres um 300 Euro nachgegeben. Basierend auf dem Preisverlauf der Vorgängermodelle hat der Preisvergleichsdienst idealo den Preisverfall des S9 errechnet. Demnach dürfte das Handy einen Monat nach Release (also im April) noch 882 Euro kostet und bereits im dritten Monat (Juni) für 740 Euro zu haben sein. Den vorübergehenden Tiefstpreis erreicht das S9 voraussichtlich im fünften Monat nach Veröffentlichung (August) mit 717 Euro – 20 Prozent unter UVP – bevor der Preis wieder leicht anzieht.

 

Jetzt kannst du dir in Ruhe überlegen, ob du dir das S9 oder das S9 Plus kaufen solltest oder nicht.

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