Ich besitze den Wasserkocher Ottoni Fabbrica bereits seit über zwei Jahren und möchte nun von diesem Wasserkocher berichten. Ich habe auch ein kleines Testvideo gedreht, das am Ende des Beitrages zu finden ist.
Vorgeschichte
Nach der Geburt unserer Tochter sind wir – meine Frau und ich – deutlich vorsichtiger und nachdenklicher geworden und zwar in jeder Beziehung. Das Essen für unsere Tochter wird meistens aus regionalen oder Bio-Produkten zubereitet. Wir versuchen generell eine gesunde Umgebung für sie zu schaffen, daher werden alle Neuanschaffungen kritisch auf gesundheitliche Verträglichkeiten geprüft.
Vor zwei Jahren ist unser alter Wasserkocher kaputtgegangen und wir waren auf der Suche nach einem Neuen. Wir wollten einen Wasserkocher, bei dem das Wasser keinen Kontakt mit Plastikteilen hat. Der Grund dafür ist der folgende: Man weiß nie genau aus welchem Plastik die Einzelteile hergestellt wurden. Bei Temperaturen von 100°C und jahrelanger Benutzung wird das Plastik mit hoher Wahrscheinlichkeit ins Kochwasser gelangen. Plastik in der Nahrung kann aber unter Umständen eine hormonähnliche Wirkung haben. Hormoneller Eingriff von Außen und das jahrelang kann nichts Gutes bedeuten.
Es ist eben ein Unterschied, ob man aus einer Plastikflasche kaltes Mineralwasser trinkt oder ob man darin Wasser kocht.
Solange man sich nicht sicher ist, welche Auswirkungen so ein Kochwasser auf die Gesundheit hat, sollte man es meiden. Die Paar Euro, die man für einen hochwertigen Wasserkocher ohne Plastik ausgibt, rentieren sich schon allein deswegen, weil der Kocher länger im Gebrauch bleibt. Sollten Jahre später neuere wissenschaftliche Studien die negativen Auswirkungen auf den menschlichen Körper beweisen, dann kann man sich zumindest hier keinen Vorwurf machen an der falschen Stelle gespart zu haben.
Die Suche
Wir haben uns also entschieden einen Wasserkocher ohne Plastik im Inneren zu kaufen. Verwundert mussten wir feststellen, dass es kaum eine Auswahl gab. Wir haben zwar viele Wasserkocher gefunden, die mit der Produktbezeichnung „Ohne Plastik“ oder „Ohne Chemie“ beworben wurden, aber die meisten hatten einen Plastikdeckel. Man könnte vielleicht meinen, dass der Deckel irrelevant ist, aber das stimmt nicht. Der Deckel ist im direkten Kontakt mit dem Wasserdampf, der am Deckel kondensiert und sich wieder mit dem Kochwasser vermischt. Der Deckel sollte also auch plastikfrei sein.
Die günstigste Variante bildeten die Wasserkocher aus Glas. Bis auf wenige Ausnahmen hatten auch diese Wasserkocher einen Plastikdeckel. Der andere Nachteil dieser, auf den ersten Blick, sehr schöner Wasserkocher ist die Kalkablagerung, die sich mit der Zeit bildet und dann sichtbar wird. Ich bin kein Fan von Produkten, die einen erhöhten Reinigungsbedarf aufweisen. Somit flogen die Wasserkocher aus Glas von unserer Liste.
Lange Rede kurzer Sinn.. Der einzige Wasserkocher, der im Inneren komplett plastikfrei war, der gut aussah, der gut verarbeitet war, war der Ottoni Fabbrica, den wir für etwa 89 Euro Plus 3 Euro Versand erworben haben.
Die Eckdaten
Der Wasserkocher hat eine relativ große Grundfläche und Höhe. Wenn jemand wenig Platz in der Küche hat, sollte unbedingt nachmessen, ob der auch passt.
Durchmesser: 19 cm
Höhe mit Griff und Basis: 27 cm
Durchmesser der Öffnung: 9.5 cm
Die Öffnung ist mit ca. 9.5 cm etwas klein, aber für meine Hand reicht es. Ich bin 190 cm groß. Man kann ihn also reinigen, wir tun es extrem selten. Kurz mit Leitungswasser ausspülen reicht meistens schon.
Der Deckel ist komplett aus Metall, nur der Deckelgriff ist aus Plastik, dieser kommt aber mit Wasser nicht in Kontakt.
Der An-Aus-Schalter ist robust verarbeitet und hat bei uns bestimmt über 1500 Schaltvorgänge unbeschadet überstanden
Der Sieb enthält auch kein Plastik, da komplett aus Metall. Sehr robust gemacht. Das Siebnetz könnte aber etwas kleinere Maschen haben
Das Kabel ist mit 80 cm Länge akzeptabel.
Das Wasserkochen
Der Kochvorgang von einem Liter Wasser dauert etwa 3 Minuten, wenn die Ausgangstemperatur etwa 15°C beträgt. Das ist ein normaler Wert. Nicht super schnell, mit drei Minuten kann man leben. Den Kochtest siehst du im Video weiter unten.
Beim Erwärmen ist der Kocher relativ laut, zumindest lauter, als die Wasserkocher, die ich früher hatte. Ich persönlich kann damit leben. In der Küche schläft bei uns niemand.
Weitere Infos zu den Materialien
Die metallischen Bauteile sind nach den Angaben des Herstellers aus 18/8 Stahl gefertigt. Diese Legierung ist wie folgt zusammengesetzt: 18 % Chrom, 8 % Nickel, 74 % Stahl.
Der Griff und der Nob sind aus PA6-Polyamid. Da die Griffe nicht erwärmt werden, bestehet da aus meiner Sicht keine Gefahr für die Gesundheit. Dennoch sollte man diesen Griff nicht kauen oder gar essen 😉
Hergestellt wird das Gerät in Europa, nämlich in Italien und nicht in China, wie die meisten Geräte heute.
Video Test
Mein Fazit
Unseren Kauf bereuen wir nicht. Der Wasserkocher ist sehr hochwertig und sieht ziemlich stylish aus. Das haben auch unsere Besucher immer wieder bestätigt.
Das Wichtigste für uns war aber die Tatsache, dass keine Kunststoffe im Inneren zu finden sind, keine Dichtungen, gar nichts und das haben wir bekommen. Der Preis von rund 90 Euro ist gerechtfertigt. Ich hoffe, dass auch andere Hersteller aufwachen und ähnliche Produkte auf den Markt bringen.
Wo kaufen
Es ist leider so, dass der Ottoni Fabbrica nur über Amazon verkauft wird und daher nur dort zu kaufen ist (Link zur Produktseite)